OKW: Tagesbericht am 1944-04-29

OU, 29. April 1944

Ic/prop

Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht
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Aus dem Führerhauptquartier, den 29. April 1944. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am unteren Dnjestr errangen unsere Truppen auch gestern wieder gegen heftige feindliche Angriffe einen vollen Abwehrerfolg.

Im Kampfgebiet von Jassy gelang es den Sowjets trotz Zuführung neuer Kräfte und starker Schlachtfliegerunterstützung wiederum nicht, unsere Stellungen zu durchbrechen. Deutsche und rumänische Verbände schlugen, teilweise in erfolgreichen Gegenangriffen, unter Abschuss einer Anzahl Panzer alle feindlichen Angriffe ab. Bei den schweren Kämpfen der letzten Tage haben sich das deutsche Grenadier-Regiment 208 unter der Führung von Ritterkreuzträger Oberst Fritz Müller und des rumänischen Reiter-Regiment 11 unter Führung von Oberst Cheruvin besonders ausgezeichnet.

Südwestlich Kowel wurde das am Vortage gewonnene Gelände von versprengten feindlichen Kräften gesäubert und dabei eine eingeschlossene bolschewistische Kampfgruppe vernichtet. Unter den etwa 2000 gefangenen befindet sich auch ein Divisionskommandeur mit seinem Stabe. Große Mengen an Waffen und Kriegsmaterial fielen in unsere Hand. Die blutigen Verluste der Sowjets sind hoch.

Vom 26. bis 28. April verloren die Bolschewisten 105 Flugzeuge, neun eigene Flugzeuge kehrten im gleichen Zeitraum nicht zurück.

In Italien fanden keine Kampfhandlungen von Bedeutung statt. Kampfflieger griffen in der vergangenen Nacht feindliche Stellungen und Truppenunterkünfte im Landekopf von Nettuno mit guter Wirkung an.

Über den besetzten Westgebieten wurden gestern elf feindliche Flugzeuge vernichtet.

Vor der bretonischen Küste kam es in der vergangenen Nacht zu einem Seegefecht zwischen deutschen Torpedobooten und britischen Zerstörern. In hartem Kampf wurde ein feindlicher Zerstörer der „Trible“-Klasse versenkt und 47 Mann der Besatzung als Gefangene eingebracht. Ein eigenes Boot erlitt schwere Beschädigungen.

In der vergangenen Nacht warfen feindliche Flugzeuge Bomben in Nord- und Westdeutschland.

Schwere deutsche Kampfflugzeuge setzten ihre Angriffe gegen Ziele an der englischen Südküste fort.