Adolf Hitler

von Wilfried Bade, 1933

Adolf Hitler

Adolf Hitler:- welcher Name würde heute auf der Welt mehr genannt als dieser.

In allen Erdteilen, in allen Ländern kennt man diese zwei Silben und verbindet mit ihnen den Begriff der Größe und der Vorherrschaft. Millionen von Menschen, nicht nur in Deutschland, schauen bewundernd und laufend zu ihm auf, und selbst seine wütendsten Gegner müssen seine überragende Persönlichkeit widerwillig anerkennen.

Was aber weiß die Welt wirklich von diesem einzigartigen Manne? Wenig mehr, als dass er am 20. April 1889 in Braunau an der österreichisch-bayerischen Grenze am rasch dahinfließenden in geboren wurde, und dass er nach einer entbehrungsreichen Jugend deutscher Kriegsfreiwilliger wurde und nach dem Zusammenbruch von 1918 der Führer der Nationalen Revolution von 1923 war, dass er später die NSDAP wieder aufbaute und sie in zehn mühevollen Jahren zur herrschenden Partei in Deutschland machte.

Aber wie klein und unvollkommen ist doch dieses Bild! Erst wer sich genauer mit der Lebensgeschichte des Führers beschäftigt, begreift wirklich das Schicksal dieses einzigartigen Mannes.

Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau

Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau

Noch heute sprechen die Braunauer mit großer Achtung vom alten Alois Hitler, dem österreichischen Zolloffizial und seiner schönen Frau Klara, deren dritter Sohn Adolf Hitler ist. Deutschstämmig, wie die Brüder jenseits des in, wächst der junge unter den treusorgenden Händen seiner Mutter zu einem prächtigen, wilden Burschen heran. Als fünfjähriger kommt er mit seinen Eltern nach Passau, aber schon nach einem Jahr wird Vater Hitler pensioniert, die Familie siedelt in die Nähe von Lambach an der Traun über, wo ein kleines, herrlich in den Vor-Alpen gelegenes Gütchen einen rechten Tummelplatz für den frischen, aufgeweckten Knaben bildete. Hier, angesichts des schneebeladenen Traunstein, des Höllengebirges und des Toten Gebirges lernt der Junge die Berge lieben. Unauslöschliche Eindrücke formen die Seele des Knaben. Er begreift, dass über aller Stadt-Schönheit die Schönheit der ewige Natur steht, die aus Gottes Schöpfer Hand kommt.

1897 siedelt der achtjährige Adolf in die Schule von Lambach über. Zugleich erringt ihm seine schöne klare Stimme einen Platz bei den Sängerknaben des Benediktinerstifts. Er kommt ins Internat des Klosters. Hier, im Klosterbau zu Lambach, kommt er zuerst mit dem magischen Zeichen in Berührung, das später durch ihn zu einem Weltzeichen wieder erhoben werden sollte: – das Stiftswappen zeigt dunkel auf hellem Grunde das Hakenkreuz.

1900 kommt er in die Realschule zu Linz. Der Vater will, dass Adolf Hitler Staatsbeamter werde, wie er selbst einer war. Aber hier träumt sich leidenschaftlich der Unabhängigkeit Sinn des Knaben auf: „Nein, Beamter werd‘ ich auf keinen Fall.“ Ein unversöhnlicher Streit bricht aus, als der zwölfjährige seinen Entschluss, Maler zu werden, verkündet. Mit allen Mitteln wird er ausgefochten. Absichtlich vernachlässigt Adolf die Schule, außer den Fächern, die er leidenschaftlich liebt, Erdkunde und Geschichte. Hier, in der Geschichtsstunde, begriff er, was es heißt, ein Deutscher und Nationalist zu sein. Mit der der ganzen nachdrücklich Kai, deren ein Junge fähig sein kann, trug er eine schwarz weiß rote Kokarde, grüßte er mit dem altdeutschen große: Heil! Und sang er Deutschland, Deutschland über alles, mochten auch die Strafen auf ihn hernieder hageln. Aus dem Zolloffizial-Sohn Hitler wird ein deutscher Revolutionär. Da bricht der Tod des Vaters plötzlich alle Kämpfe ab.

Während Hitler in Wien sich zur Kunstakademie melden will, stirbt auch die schwärmerisch geliebte Mutter. Nun steht der 18-jährige verlassen da, ohne Geld, ohne Rückhalt, und auf der Akademie eröffnet man ihm, dass er nicht so sehr zum Maler, als zum Architekten geboren sei. Aber um die Ausbildung zum Architekten zu erhalten, bedurfte es der Abschlussprüfung der Schule – und die eben, hatte Hitler an seinen Maler Traum dran gegeben. Schwere Jahre kommen. Hitler muss sich sein Brot mühsam verdienen. Er mischt Zement und trägt Steine, er ist ein proletarischer, wie Millionen andere. Er lernt den Marxismus an der Wurzel kennen. Lernt und sieht, wie dieses Gift die Seele des Arbeiters zerfrisst. Sieht aber auch, wie diese Lehre aus jüdischem Mund kommt. Und in diesen Jahren begreift Hitler, dass nur eines ein Volk retten kann: ein wahrhaftiger Sozialismus, der den Klassenkampf Gedanken des jüdischen Marxismus überwindet, und nicht nur den Arbeiter, sondern alle Stände umfasst. Wurde Hitler auf der Schule zu Linz Nationalist, so wurde er hier in Wien Sozialist. Als er 1912 nach München übersiedelt, da ist in seinen rastlos tätigen lernenden, beobachtenden Geist die Idee des Nationalsozialismus geboren.

Adolf Hitler verlebt in München, der volksstarken, kunsterfüllten Hauptstadt des deutschen Südens, zwei glückliche Jahre. Da fährt wie ein Blitzschlag der Ausbruch des Weltkrieges dazwischen. Für ihn, den an der Staatsgrenze zwischen Deutschland und dem deutschen Österreich geborenen, gibt es kein überlegen. In dieser Schicksalsstunde entscheidet er sich für das Reich. Er meldet sich zugleich als Kriegsfreiwilliger. Ein Immediatgesuch an den König von Bayern erwirkt ihm das Recht, beim List-Regiment seinem großen deutschen Vater Lande, dem Reiche freiwillig dienen zu dürfen.

In diesem, aus jungen, begeisterten Freiwilligen zusammengesetzten bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 „List“ tut Adolf Hitler unverdrossen, von heiliger Begeisterung durchglüht, vier Jahre langhärtesten Frontdienst. Unzählige Male durchquerte er als Meldegänger die Hölle der Feuerzonen. Unzählige Male gelingt es ihm, mit Einsatz aller Kräfte, wichtige Meldungen, an denen das Wohl und Wehe seiner Kameraden hängt, durch das tobende Sperrfeuer zu bringen. Dabei erfasst er, ein kaltblütiger und entschlossener Kämpfer, auch jede sich bietende Gelegenheit, um rücksichtslos zu zupacken. So nimmt er einmal, blitzschnell handelnd, zusammen mit einem Kameraden einen französischen Offizier und 20 Mann gefangen.

Um die Wende des Jahres 1915-1916 wird allmählich in einem schweren, inneren Gärungsprozess aus dem jungen, begeisterten Freiwilligen, der im Bewegungskrieg jubelnd und lachend stürmte, nunmehr aus Pflichtbewusstsein der alte Frontsoldat mit unbeugsamen Willen. 1916 wird er zum ersten Male verwundet, kehrt aber kaum geheilt wieder zu seinen Kameraden an die Front zurück. Im Jahre 1917 erhält Adolf Hitler das Eiserne Kreuz erster Klasse.

In diesen Jahren des unerhörten Kampfes eines Volkes um seinen Bestand lernte Adolf Hitler den deutschen Soldaten, den deutschen Menschen ohne Schlacken in seiner ganzen heldenhafte kennen. Immer, wenn später sein Weg schwer wurde, erinnerte er sich an diese Kameraden, diese Kämpfer und diese Menschen. Nehmer kann man an seinem Volk verzweifeln, dass solche Menschen und durch sie solche Leistungen angezweifelt hat.

Im Jahre 1918 stand sein Regiment zum dritten Mal auf dem alten Sturmboden von 1914 in Flandern. Inzwischen hat sich auch die Zersetzung an der Front immer deutlicher bemerkbar gemacht, nachdem schon in der Heimat im Frühjahr 1918 der Munitionsarbeiterstreik seine trüben Schatten bis zur kämpfenden Front geworfen hatte. Diesen Akt des nackten Landesverrates hat Adolf Hitler der Sozialdemokratie nie verziehen.